Aktuelle Beispiele aus der Berufsorientierung

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Von Kunststoffen der Zukunft bis zum ganzheitlichen Menschen

In kurzer zeitlicher Abfolge besuchten gleich zwei betriebliche Ausbildungsbotschafter die Achtklässler in Villingendorf. Bei den Ausbildungsbotschaftern besuchen Unternehmen aus allen Branchen die Werkrealschule und berichten über Betriebe, Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten.  Nur wirklich interessierte Jugendliche besuchen dann im nächsten Schritt die Betriebe und absolvieren dann ein zielführendes Praktikum. Mittlerweile hat diese gelenkte Vorgehensweise schon zu einigen Ausbildungsverhältnissen geführt.

Azubi Daniel und Produktionsleiter Oliver Umbrecht

Der Produktionsleiter Oliver Umbrecht und Daniel, ein Azubi zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, informierten über das junge Unternehmen RIA Polymers GmbH in Zimmern o.R. und die dortigen Ausbildungsmöglichkeiten. Heutzutage seien wir von Gegenständen aus Kunststoff umgeben. Nicht nur im Haushalt, auch in der Fahrzeugindustrie und auf dem Bau würden Kunststoffe gerne eingesetzt. Denn leicht, günstig, isolierend, wärme-und schalldämmend und witterungsbeständig seien nur einige Vorteile der Kunststoffe, so Umbrecht.

 

Ein Auszubildender zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik bediene weitgehend automatisierte Maschinen und computergesteuerte Anlagen. Voraussetzungen für diesen Beruf seien ein Hauptschulabschluss und Interesse an Technik und handwerklichen Tätigkeiten. Ihn erwarte relativ früh selbstständige Arbeit, vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten und ein motiviertes Team, das auch bei Schwierigkeiten gerne helfe, ergänzte Azubi Daniel. Allerdings werde auch einiges erwartet. Denn Pünktlichkeit, hohe Motivation, ein pfleglicher Umgang mit Arbeitsmaterialien und ein genaues und sauberes Arbeiten würden ebenfalls vorausgesetzt.

„Der Bedarf an Pflegekräften steige in unserer Gesellschaft, sodass sie heute sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben“, sagte Maria-Madlen Fritz, eine gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin und Sozialdienstleiterin der Einrichtung Haus Raphael aus Oberndorf.

Maria-Madlen Fritz mit den Altenpflegern Nino und Jan

Das Haus Raphael gehöre zusammen mit 22 weiteren Seniorenzentren zu der Keppler-Stiftung. Menschen, die pflege- und unterstützungsbedürftig sind, fänden hier ein neues Zuhause. Ihnen stünden 81 Plätze in der Dauerpflege und zehn Plätze in der Tagespflege zur Verfügung. Arbeitsplätze gäbe es in Pflegeeinrichtungen in den unterschiedlichsten Bereichen: Pflege, Hauswirtschaft, Küche, Betreuung, Haustechnik und Verwaltung. Nino und Jan, zwei junge Altenpfleger aus der Einrichtung, berichteten über die Ausbildung zum Altenpfleger und empfahlen den Schülerinnen und Schülern bei Interesse unbedingt zunächst ein Praktikum zu absolvieren. Man lerne in der Ausbildung nicht nur für die berufliche Laufbahn, auch für das eigene Leben nähme man sehr viel mit.  Die Arbeit mache beiden sehr großen Spaß, denn „es gibt nichts Schöneres, als mit Menschen zu arbeiten!“ Und alte Menschen hätten es mehr als verdient ihren Lebensabend so schön wie möglich zu verbringen. Spannend sei die Arbeit, denn jeder Tag sieht anders aus, man müsse sich nur auf die Situationen einlassen. Der Beruf Altenpfleger sei auch eine gute Grundlage für den weiteren beruflichen Aufstieg, sei es durch Fort- und Weiterbildungen oder auch ein Studium im Anschluss.  Schüler und Schülerinnen, die sich für die Ausbildung in einem der Pflegeberufe interessieren, sollten auf jeden Fall Eigenschaften wie Mitgefühl, Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein mitbringen.

Im Anschluss an die Vorträge der Ausbildungsbotschafter wird eine Führung für interessierte Achtklässler stattfinden. Mehrere Schüler haben sich sogar entschlossen, die Firmen bei einem Praktikum näher kennen zu lernen.